Die Pfarrei Kanafa St. Francis liegt im südwestlichen Teil der Stadt Sodo, die 385 km von Addis Abeba, der Hauptstadt Äthiopiens, entfernt ist.

Obwohl OFS und YouFra in Äthiopien nicht auf nationaler Ebene etabliert sind, ist die lokale OFS-Gemeinschaft von Kanafa stark organisiert und engagiert, um dem franziskanischen Charisma mit geistlicher Unterstützung der Kapuzinerprovinz zu folgen. Franziskanische «Weltleute» und die Franziskanische Jugend engagieren sich aktiv in verschiedenen pastoralen Aktivitäten wie dem Religionsunterricht für Kinder, dem Besuch von Kranken und älteren Menschen, der HIV/AIDS-Beratung und der ehrenamtlichen Arbeit in Krankenhäusern.

Viele ländliche Familien im Dorf Kanafa hatten nur begrenzten Zugang zu sicherem Trinkwasser, und die meisten Haushalte waren gezwungen, Wasser aus einem ungeschützten Fluss und aus Teichen zu holen. Die unzureichende Wasserversorgung, fehlende sanitäre Einrichtungen und schlechte Hygiene machten die Bevölkerung, insbesondere Kinder unter fünf Jahren, extrem anfällig für Krankheiten (Durchfall, Typhus, Darmparasiten usw.). Während der Trockenzeit, wenn die saisonalen Flüsse und Teiche austrocknen, mussten die Menschen in Kanafa weite Strecken (10-15 km) zurücklegen, um Wasser zu holen, das oft von schlechter Qualität war. Diese Entfernung reduzierte die Wassermenge, die transportiert und im Haushalt verbraucht werden konnte, erheblich (4-6 Liter pro Tag und Person für alle Zwecke). Der Zeitaufwand für das Wasserholen wurde für Frauen auf 20 bis 30 Tage pro Jahr geschätzt. Das Hauptziel des Kanafa-Wasserprojekts bestand darin, 1 000 Menschen (200 Haushalte) Zugang zu sicherem Trinkwasser für den täglichen Gebrauch (einschließlich Waschen von Händen und Körper, Wäsche) zu verschaffen und die sanitären Verhältnisse und die Gesundheit zu verbessern.

Das Wasserprojekt in Kanafa umfasste das Bohren eines 65 Meter tiefen Brunnens, den Bau einer Standard-Handpumpe und die Umzäunung der Wasserstelle aus hygienischen Gründen (Schutz vor Tieren usw.). Die örtliche Gemeinschaft beteiligte sich aktiv an der Umzäunung des Geländes (jeder Haushalt stellte Bäume und Nägel zur Verfügung) und am Bau einer Straße zur Wasserstelle, die zuvor für Fahrzeuge völlig unzugänglich war. Auf Initiative der örtlichen Gemeinschaft wurde ein WASH-Ausschuss (Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene) gegründet, zu dessen Aufgaben die aktive Förderung von Hygiene und Sanitärversorgung, die Mobilisierung der Gemeinschaft für den Bau und den Schutz der Wasserversorgung und die Aufstellung von Regeln für eine angemessene Wassernutzung, insbesondere bei Wasserknappheit, gehören.

Dank der Verfügbarkeit von reinem Trinkwasser haben sich die Lebensbedingungen der Dorfbewohner*innen, die nicht mehr gezwungen sind, weite Strecken zu Fuß zurückzulegen, um verunreinigtes und ungenießbares Wasser zu holen, bereits deutlich verbessert. Für die Instandhaltung des Bohrlochs sind die Kapuzinerprovinz Mary Kidane Mihrate, die örtliche OFS-Gemeinschaft Kanafa und die Pfarrei St. Franziskus von Kanafa verantwortlich.

Die Arbeiten wurden von Juli bis August 2022 von Ashenafi Fikire General Contractor durchgeführt. Der für das Projekt bereitgestellte Betrag belief sich auf19.098,63 EUR. Obwohl das Projektbudget aufgrund der höheren Rohstoffkosten in Äthiopien die üblichen Preise anderer Bohrungen überstieg, konnte "Well4Africa" den Bewohner*innen von Kanafa dank großzügiger Spenden dieses lebensnotwendige Element schenken.

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